Grenzenlos – die Inklusionsband Mosaik feat. Steffi List regt zum Nachdenken an

Vier mehrfach behinderte Musiker, 4 Amateurmusiker und eine Berufsmusikerin – das ist MOSAIK, eine Inklusionsband, die von den Mainfränkischen Werkstätten, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, 2012 gegründet wurde.

Seit 5 Jahren stehen die Musiker nun zusammen auf der Bühne, um dem Publikum zu zeigen, dass auch Menschen mit einer Behinderung „etwas drauf“ haben.  Nach dem ersten Album „Anders genial“ mit dem Inklusionssong „Brücken bauen“ steht nun, nach vielen Monaten intensiver Arbeit im Proberaum und im Tonstudio das 2. Album „Grenzenlos“ kurz vor der Veröffentlichung.

Am 29.04.2017 präsentierte Mosaik auf einem Benefizkonzert in Würzburg die 10 brandneuen eigenen Songs, sowie 2 Bonussongs bekannter Künstler mit eigenen deutschen Texten. Darunter  das Lied mit dem die Band durch  ihre Sänger Christian Schmitt und Freddy Calloway im September 2015 bundesweit für Aufmerksamkeit bei der RTL Casting Show „Das Supertalent“  gesorgt haben – Peter Maffay’s „Nessaja – Ich wollte nie erwachsen sein“

In jedem einzelnen Lied beschäftigen sich die Musiker mit den für sie wichtigen Themen Inklusion, Toleranz und Menschlichkeit.  Auf ihre ganz eigene Weise präsentieren sie ihre Songs mit einer faszinierenden Andersartigkeit. Offen und voller Lebensfreude regen sie zum Nachdenken an. Aber auch zu der aktuellen national- und weltpolitischen Situation haben sich die Künstler Gedanken gemacht, und ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen in dem Song „Eine Welt“ zum Ausdruck gebracht.


„Eine Welt außer Rand und Band
Eine Menschheit voller Zorn, der Ausgang unbekannt
Eine Welt so wundervoll
darf nicht untergehen in Wut und Groll“ 

 

Zwei Auftritte bei „Stolperstein – Veranstaltungen“ haben der Band deutlich vor Augen geführt, wie schnell Menschen, die nicht in ein Idealbild rassistisch und nationalistisch denkender Gruppen passen, zu Randgruppen werden, und wie schnell das Leben für solche „Randgruppen“ grausam enden kann, wenn falsche Ideologien an die Macht kommen.

Mit dem Song „Eine Welt“ will Mosaik ein deutliches Signal in die Welt singen. Lasst es niemals soweit kommen…………

„Solange Vorurteile unser Handeln prägen
können wir nicht zwischen Gut und Böse abwägen
Auch Pegida, AFD sind Schnee von gestern
Das ist der falsche Weg, verbuddelt eure rechten Westen“

„Ein Zusammenleben kann nur funktionieren,
wenn Rücksicht nicht mit Gewalt kollidiert
Wir wollen hier für alle nur das Beste
bieten Schutz und Wärme für alle unsere Gäste“

 

Freddy Calloway

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir (nicht nur mit unserem Song, sondern insbesondere mit dem Projekt „Inklusionsband Mosaik“ ihr Interesse geweckt haben und sie uns unterstützen diese musikalische Botschaft, gesungen von Menschen voller Überzeugung und Herz für die Musik, einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

„Mosaik“ als Vorband der Inklusionsband „Station 17“

WÜRZBURG

Am 13. April in der Würzburger Posthalle

_DSC6141_052_1920Seinen Part des Soundchecks absolviert Christian Schmitt vor der Bühne. Nachher wird er hochgehievt. Wie so oft ist die Bühne nicht barrierefrei. Der Sänger der zwölfköpfigen Inklusionsband „Mosaik“ ist das gewohnt. Er nimmt?s gelassen – Hauptsache, er kommt nachher hoch. Zudem gibt es inzwischen einige tolle Locations mit zugänglicher Bühne. Zum Beispiel in der Posthalle, wo „Mosaik“ am 13. April als Vorgruppe der Hamburger Inklusionsband „Station 17“ auftreten wird.

Vor drei Jahren ging „Mosaik“ aus einem Casting mit Steffi List in den Mainfränkischen Werkstätten Würzburg hervor. Seit dieser Zeit haben sich die mehrfach behinderten Musikerinnen und Musiker gehörig gemausert. „Sie sind wesentlich selbstbewusster geworden“, sagt Peter Estenfelder vom Leitungsteam der Mainfränkischen Werkstätten, der die Band managt.

Für riesigen Auftrieb sorgte bei den Jungs und Mädels kürzlich der Sieg der finnischen Band „Pertti Kurikan Nimipaivat“ (Pertti Kurikkas Namenstage), die ihr Heimatland beim Eurovision Song Contest (ESC) im Mai in Wien vertreten werden. Man kann also auch als Inklusionsband bis an die Spitze kommen! Das stachelt die „Mosaik“-Mitglieder an.

Christian Schmitt gönnt seinen finnischen Musikerkollegen den Erfolg von Herzen. Obwohl auch er sich als Deutschland-Kandidat gewissen ESC-Hoffnungen hingegeben hatte. „Doch ich dachte mir schon, dass ich keine großen Chancen haben werde, schließlich gab es über 5000 Bewerbungen“, sagt der aus Kitzingen stammende Sänger. Immerhin erhielt sein Video im Internet eine überraschend hohe Zahl an Klicks: „Da war ich unter den ersten 100.“ Die meisten Bands, die eine Wildcard für den deutschen Vorentscheid ergattern konnten, hatten weniger Klicks als der Rollstuhlfahrer mit seiner beeindruckenden Stimme.

„Ich konnte es kaum fassen, dass die finnische Band gewonnen hat“, strahlt Drummer Bruce Gardener. Er träumt seit langem davon Musiker zu werden. Früh griff er zum Instrument: „Als Jugendlicher spielte ich in der Gemündener Trachtenkapelle Trompete.“ Zusammen mit Gemündens Star Andreas Kümmert, der damals noch ein unbeschriebenes Blatt war. Bruce und Andreas kennen sich von klein auf. Bruce nennt Andreas „meinen Freund“. Im letzten Jahr durfte er zusammen mit Kümmert auf der Bühne stehen – das war ein Wahnsinnserlebnis für ihn.

Die Band als „Familie“

Die Schule besuchte Bruce im Zentrum für Körperbehinderte in Würzburg. Auch dort gab es eine Band. „New Generation“ hieß die, erzählt der Schlagzeuger. In dieser Band war auch „Mosaik“-Sänger Christian Schmitt engagiert. Das Niveau war jedoch bei weitem nicht das der Band „Mosaik“, die sich alle zwei Wochen zusammen mit Sängerin Steffi List trifft, um intensiv und hart zu proben. „Einmal in einer richtigen Band wie ,Mosaik? zu spielen, das war schon immer mein Traum gewesen“, sagt Bruce.

Warum? Was für eine Frage! „Ich möchte mich zusammen mit den anderen auf der Bühne zeigen, wir möchten, dass die Leute uns sehen, so, wie wir sind, ich möchte, dass die Leute uns zuhören und sagen: ?Wow, die haben ja richtig was drauf!?“

Oft macht Bruce frustrierende Erfahrungen. Oft fühlt er sich abschätzig behandelt. Aufgrund seiner Behinderung kann er sich nicht so bewegen, wie dies „normale“ Menschen tun: „Ich gehe halt, wie ich gehe.“ Das fällt auf. Und verführt manche Menschen zu dämlichen Kommentaren: „Ich höre, wie sie zueinander sagen: ,Guck mal, wie komisch der läuft!?“

Wenn Bruce mit seiner „Familie“, wie er die Band „Mosaik“ nennt, auf der Bühne steht, ist aller Frust vergessen. Aber auch nach den Auftritten, wenn er sich unters Publikum mischt oder im Backstage-Bereich die anderen Künstler eines Festivals oder einer Varieté-Show kennen lernt, lebt er auf. Gerade der Kontakt zu anderen Künstlern sei für die Bandmitglieder von Anfang an leicht gewesen, bestätigt Manager Peter Estenfelder: „Das liegt vielleicht daran, dass auch Künstler meistens ein bisschen ?verrückt? sind.“

Wobei sich auch die „Normalos“ zunehmend von der künstlerischen Verrücktheit der „Mosaik“-Mitglieder anstecken lassen. Das zeigt die wachsende Nachfrage nach Auftritten. Inzwischen vergeht kein Monat mehr ohne Bühnenfieber. Estenfelder: „Heuer haben wir schon 22 Auftritten zugesagt.“ Dabei hat das Jahr gerade erst angefangen.

Das Posthallen-Konzert mit der 1988 von Bewohnern der Wohngruppe 17 der Evangelischen Stiftung Alsterdorf gegründeten Inklusionsband „Station 17“ und der Würzburger Band „Mosaik“ beginnt am 13. April um 20 Uhr.

Pat Christ

Eine klangvolle Spende

Brose Mitarbeiter spendeten 3000 Euro an die Band Mosaik feat. Steffi List

Würzburg (pm)   Als die Band Mosaik feat. Steffi List die ersten Klänge von Udo Jürgens Hit „Ich war noch niemals in New York“ anstimmte, bebte der Speisesaal der Mainfränkischen Werkstätten in der Ohmstraße 13, in Würzburg. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Behinderung strömten in den Speisesaal und sangen lauthals mit. Christoph Pitsch, Projektleiter am Brose Standort Würzburg, war überwältigt von der Stimmung: „Es begeistert mich zu sehen, wie vielen Menschen wir mit dieser Spende eine Freude bereiten konnten.“ Gemeinsam mit seinem Team und mit Unterstützung des Produktbereichsleiters Hubert Fluch, spendete er 3000 Euro an die Inklusionsband. Das Geld wurde für die Anschaffung einer neuen Tontechnikanlage verwendet, wie Peter Estenfelder, technischer Leiter der Mainfränkischen Werkstätten, erklärte: „Während unsere Inklusionsband Mosaik feat. Steffi List zu Beginn vor einem Publikum von maximal 200 Personen spielte, stehen mittlerweile, durch die Bekanntheit der Band, immer mehr größere Konzerte an. Aus diesem Grund reichte die alte Tonanlage einfach nicht mehr aus. Es ist toll, dass Herr Pitsch und seine Kollegen uns diese Anschaffung ermöglicht haben.“

Als Dankeschön für die Spende in Höhe von 3000 Euro wurde das Projektteam der brose GmbH & Co. KG zu einem Überraschungskonzert in den Speisesaal der Mainfränkischen Werkstätten eingeladen. Auf dem Bild (B1) v.l.n.r.: Steffi List, Bandmitglied, Christoph Pitsch, Sylvain Cordrie, brose Projektteam, Manuel Seitz, Bandmitglied, Alexander Ulms, Eugen Hermann, brose Projektteam, Jeanette Schuler, Bandmitglied, Roland Baumgart, brose Projektteam, Fredy Calloway, Bandmitglied, Maurad Berkouk, brose Projektteam und Manuel Ziegler, Bandmitglied

Als Dankeschön für die Spende in Höhe von 3000 Euro wurde das Projektteam der Firma Brose zu einem Überraschungskonzert in den Speisesaal der Mainfränkischen Werkstätten eingeladen. Auf dem Bild (B1) v.l.n.r.: Steffi List, Bandmitglied, Christoph Pitsch, Sylvain Cordrie, Projektteam Brose, Manuel Seitz, Bandmitglied, Alexander Ulms, Eugen Hermann, Projektteam Brose, Jeanette Schuler, Bandmitglied, Roland Baumgart, Projektteam Brose, Fredy Calloway, Bandmitglied, Maurad Berkouk, Projektteam Brose und Manuel Ziegler, Bandmitglied.

Auch in diesem Jahr hatte Brose einen internen Ideenwettbewerb veranstaltet, bei dem  Projektteams Vorschläge erarbeiteten, die bei den Produkten zu einer Kostenoptimierung beitragen. In der Gesamtwertung erreichte Christoph Pitsch mit seinen Kollegen Sylvain Cordrie, Alexander Ulms, Eugen Hermann, Roland Baumgart, Maurad Berkouk, Matthias Markert, Matthias Grimm und Sebastian Labat den zweiten Platz. Als Belohnung erhielt das Team eine Geldprämie. „Über Peter Estenfelder habe ich von der Inklusionsband der Mainfränkischen Werkstätten erfahren und war begeistert von der Idee und der Musik der Band. Aus diesem Grund habe ich dem Team vorgeschlagen, einen relevanten Teil der Summe zu spenden. Damit waren alle Teammitglieder einverstanden. Unser Produktbereichsleiter Hubert Fluch hat den Betrag schließlich auf 3000 Euro aufgerundet“, erläuterte Christoph Pitsch. Damit sich die Spendengeber gleich selbst von der sinnvollen Verwendung des Geldes überzeugen konnten, lud die Band die Projektgruppe in die Mainfränkischen Werkstätten ein. Dort wartete bereits die neue Tonanlage darauf, bei einem Überraschungskonzert eingeweiht zu werden.

Auf dem Bild (B2) v.l.n.r., hinten: Fredy Calloway, Harald Bäcker, Manuel Ziegler, Manuel Seitz, Steffi List, Jeanette Schuler, Antje Arlt und Bruce Gardner von der Band Mosaik; vorne: Maurad Berkouk, Roland Baumgart, Alexander Ulms, Sylvain Cordrie, Christoph Pitsch, Eugen Hermann von der brose GmbH & Co. KG

Auf dem Bild (B2) v.l.n.r., hinten: Fredy Calloway, Harald Bäcker, Manuel Ziegler, Manuel Seitz, Steffi List, Jeanette Schuler, Antje Arlt und Bruce Gardner von der Band Mosaik; vorne: Maurad Berkouk, Roland Baumgart, Alexander Ulms, Sylvain Cordrie, Christoph Pitsch, Eugen Hermann von der brose GmbH & Co. KG

 

Pressetext – Benefizkonzert Rödelsee hilft 2015

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Nach der musikalischen Begrüßung durch den Posaunenchor Fröhstockheim unter der Leitung von Matthias Lux folgten wörtliche Begrüßungen und Einleitungen durch Sr. Dorothea Krauß von der Communität Casteller Ring und Weinprinzessin Annalena I.

Schon zum 7. Mal wurde das Benefizkonzert als Abschluss der Aktion „Rödelsee hilft“ nun in der St. Michaelskirche auf dem Schwanberg veranstaltet. Und die Begeisterung der Zuschauer und Zuhörer steigerte sich von Minute zu Minute.

Vor „vollem Gotteshaus“ lies Bgm. Klein 14 Jahre „Rödelsee hilft“ und die einzelnen Projekte Revue passieren und begrüßte als Stargäste schließlich Steffi List, besonders aber die Musiker und Sänger der Band „Mosaik“, einer Musikgruppe der Mainfränkischen Werkstätten, die er für die „echten Stargäste“ des Konzerts hielt.

Überhaupt wurde viel Wert auf Musik gelegt, was Mosaik und Steffi List in dem ersten großen Musikblock zeigten. Der Funke sprang sofort über – das Publikum machte begeistert mit, sang, schwang, nickte, schnippte, klatschte. Die Freude, die Musik bereiten kann und die in besonderer Weise von den „Stars“ Steffi List, Antje Arlt, Harald Bäcker, Manuel Ziegler und Rainer Kraus sowie besonders Christian Schmitt als „Peter Maffay“ in seinem „FC-Bayern-Rolli“ ebenso wie Manuel Seitz als „Elvis“, Jeanette Schuler als „Chansoniere“ oder Fredy Calloway als „Soundmaschine und Rapper“ immer wieder begeisterten und zeigten, was Menschen mit Handicap zu leisten im Stande sind.
Besonders der von Steffi List geschriebene Song mit dem Titel: „Lass uns Brücken bauen“ – ein „Inklusionslied“, das zu Toleranz und neuen gemeinsamen Wegen aller aufruft, brachte aber auch den einen oder anderen Zuhörer wieder zum Nachdenken.
In den Überleitungen zwischen Posaunenchor vom „Bläserblues“ bis zum „Schlangen Rock ‚n Roll“ und Mosaik feat. Steffi List erinnerte Bgm. Klein die Gästinnen und Gäste des Konzerts an die ersten Gedanken beim sonntäglichen Aufstehen oder schlug vor, ein Stück „Rödelsee hilft“ an jedem Tag zu sein – jeder, wie er kann. Und wenn man seinen Feind nicht besiegen kann, solle man ihn am Ende zum Freund machen und lächeln, auch wenn der Klos im Hals stecken bleibt.

Es lächelten viele an diesem kurzweiligen, knapp 2 ½-stündigen Konzertnachmittag in der St. Michaelskirche auf dem Schwanberg, besonders die Projektträger von „Rödelsee hilft 2014“, nämlich Frau Ute Kremen von der „Würzburger Kindertafel“ und Herr Norbert Gresser für die „Humanitäre Hilfe, Opfer des Taifuns Hayan, Philippinen“. Neben dem obligatorischen Scheck in Höhe von JEWEILS 3.600 €, konnte Bgm. Klein am Ende der Veranstaltung in der „After-Show-Party“ im Kaminzimmer im Schloss Schwanberg noch das Ergebnis der „Scheinchenkollekte“ bekannt geben. Weitere 2.207 € waren von den Besuchern des Konzerts gespendet worden, so dass jeder Projektträger stolze 4.700 € in den nächsten Tagen direkt von der Gemeinde Rödelsee erhält.

Die Projektträger stellten sich und ihre Arbeit vor, genau so wie dies dann auch Werner Müller aus Markt einersheim für den Projektträger 2015 tat: „DEDUNU Waisenhaus Sri Lanka“, ein Projekt, dass Rödelsee hilft schon 2004 gefördert hatte und das in diesem Jahr quasi den „Nachhaltigkeitspreis“ erhalten soll.
Sowohl an die schlimmen Umstände, dass Kinder in unserer Überflussgesellschaft kein Pausenbrot haben, wie auch an die schon wieder vergessenen Opfer des Taifuns Hayan aus 2014, aber besonders auch an das schlimme Meerbeeben aus 2004, dem auch Einwohner aus dem Landkreis Kitzingen zum Opfer fielen erinnerte Bgm. Klein.

Weinprinzessin Annalena und Sr. Dorothea Krauß setzten ihre Schlusspunkte mit dem Aufruf an alle, selbst gut und spendenfreudig zu sein und sich aufzumachen, Gutes zu tun.
Engagiert dirigierte Matthias Lux wiederholt seinen Posaunenchor durch verschiedenste Musikstilrichtungen und im Wechsel mit Mosaik sangen alle gemeinsam das Lied zu „Rödelsee hilft“.
Und wieder und wieder wurde geklatscht, geschnippt, geschwungen, gesungen – es war einfach nicht daran zu denken, an diesem Tag pünktlich um 16 Uhr zu enden.

_DSC5467_010_1920Und so überlies es Bgm. Klein schließlich auch Steffi List und Mosaik nach seinen Dankesworten und mehrmaligen Aufrufen zu spenden und Gutes zu tun, das Konzert musikalisch mit Peter Maffay’s „Nessaja“ zu beenden. Und da war bei dem einen oder der anderen dann doch eine Träne der Rührung zu erkennen.

Dieses Benefizkonzert, das einzige seiner Art im Landkreis Kitzingen und darüber hinaus, wird natürlich auch am 1. Sonntag im Februar 2016 wieder in der St. Michaelskirche auf dem Schwanberg stattfinden. Viele treue Zuhörer freuen sich schon darauf und haben diesen Termin fest eingeplant.

Nur nebenbei sei erwähnt, dass Steffi List und Mosaik ebenso wie der Posaunenchor ohne Gage spielten, dass Vertreter des Männergesangvereins Fröhstockheim und der Winzerkapelle Rödelsee ehrenamtlich beim Auf- und Abbau, der Scheinchenkollekte und bei der Bewirtung der Gäste halten und die Communität Casteller Ring weder Miete verlangt und auch die Getränke sponsert, so wie Hr. Lothar Michel vom Cineworld für alle Beteiligten je eine Kinokarte samt Popcorngutschein zur Verfügung stellte. Den Rest erledigte die Gemeinde in der Vorfreude auf die laufende Aktion zu Gunsten „Dedunu Waisenhaus Sri Lanka“ und dem Benefizkonzert 2016.

f.d.R.
Bgm. Klein

 

Weinfest der Lebenshilfe: „Das ist Inklusion pur“

In Castell feiern 650 Gäste mit Steffi List

_DSC3137_071_1920Bereits zum 15. Mal war der Schlosspark in Castell Ort für einen ganz besonderen Weinfest-Abend. Dahinter steht die Lebenshilfe Kitzingen und die Mainfränkischen Werkstätten. Es wurde wieder ein unbeschwertes Fest.

Gerade für viele Menschen mit Behinderung ist es ein Höhepunkt im Jahr, einmal gemeinsam mit der Familie und Freunden in Castell zu feiern. Berührungsängste gibt es dabei längst nicht mehr; viele Besucher sind seit Jahren Stammgäste und schätzen die Atmosphäre. Der Erlös der Veranstaltung vom Mittwochabend geht in die vielen Hilfsprojekte der Lebenshilfe.

Nicht nur wegen der Resonanz von rund 650 Besuchern zeigte sich Mitorganisator Manfred Markert zufrieden. „Es ist einfach schön, wenn viele Leute mit oder ohne Behinderung hier einen tollen Abend erleben. Das ist Inklusion pur“, meinte Markert. Er hatte zusammen mit dem Vorsitzenden des Vereins Lebenshilfe, Karl-Heinz Rebitzer, und mit Johannes Bittner die Veranstaltung geplant. Viele Helfer übernahmen den Ausschank und den Verkauf auf dem Festgelände im Park. Höhepunkt war der Auftritt einer Band aus Mitgliedern der Mainfränkischen Werkstätten, die zusammen mit Sängerin Steffi List Musik machten. Mosaik nennt sich die zwölfköpfige Gruppe, bei der Behinderte wie auch Beschäftigte der Werkstätten in Ochsenfurt und Würzburg zusammenspielen. Seit etwas mehr als zwei Jahren gibt es die Formation, die regelmäßig probt und mittlerweile 20 bis 25 Konzerte im Jahr gibt.

Die Idee zur Gründung der Band hatte einst Steffi List. Sie bringt den Feinschliff in die Lieder und Texte, die zum Teil von den Behinderten geschrieben werden. Mittlerweile gibt es auch eine CD mit 14 Songs zu erwerben. „Steffi ist voll dabei, sie ist der Kopf der Gruppe“, sagt Werkstattleiter Peter Estenfelder. Er selbst sorgt am Mischpult dafür, dass der Sound bei den Auftritten der Band stimmt.

Die Musikerin aus Schweinfurt, die einst durch eine Casting-Show in ganz Deutschland bekannt wurde, hat viel Spaß bei den Proben und Auftritten mit der ungewöhnlichen Band. Etwas völlig neues sei es für sie gewesen, die vorher keinen Kontakt zu Behinderten gehabt hat, wie sie sagt. Über Berührungsängste lächelt sie mittlerweile. „Ich bin froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Es geht darum, zu zeigen, was Behinderte können. Ich habe viel gelernt von den Menschen“, schildert sie ihre Motivation.

Die Gemeinschaft gefällt ihr, durch die Proben habe die Gruppe bereits enorme Fortschritte gemacht, sagt Steffi List. Auch diesmal bereitete die große Bühne der Band wieder sichtlich Spaß. „Je ehr Leute da sind, desto schöner. Das ist eine Bestätigung. Castell, das passt wie die Faust aufs Auge“, sagt die Musikerin und spricht damit aus, was an diesem Abend wohl viele denken.

 

Quelle: Mainpost, ANDREAS STÖCKINGER

Gänsehaut-Musik mit MOSAIK feat. Steffi List feat. Andreas Kümmert

Gänsehaut-Musik mit MOSAIK feat. Steffi List feat. Andreas Kümmert

Ein Auftritt der besonderen Art zur Eröffnung der neuen Räume der Würzburger Kindertafel

„Knock knock knockin’ on heaven’s door…“ Bob Dylan ist eine Legende, ebenso wie der Song “Knockin’ on heaven’s door”. Aus diesem Grund ist es eigentlich nichts Besonderes, dass zahlreiche Bands diesen Song covern. Auch die Inklusionsband MOSAIK feat. Steffi List spielte das Lied auf der Eröffnungsfeier der neuen Räumlichkeiten der Würzburger Kindertafel und begeisterte damit die Zuschauer. Doch etwas war anders an diesem Auftritt, denn es stand eine Person mehr als sonst mit auf der Bühne: Andreas Kümmert. Der Gewinner der Castingshow „The Voice of Germany“ war als Special Guest zur Feier geladen. Nachdem er erst alleine mit seinem Schlagzeuger aufgetreten war, ließ er es sich nicht nehmen auch mit MOSAIK zusammen einen Song zu spielen.

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In einem Interview vor dem Auftritt erklärte er, warum er sich für solche sozialen Projekte wie die Kindertafel oder auch das Thema Inklusion gerne engagiert: „Ich habe früher selbst oft Intoleranz erlebt, deswegen ist es mir wichtig etwas für mehr Toleranz, Inklusion und auch menschliches Miteinander zu tun.“ Einen besonderen Bezug zur Band MOSAIK hat Andreas Kümmert vor allem durch Schlagzeuger Bruce Gardner. Beide kennen sich schon seit Jahren, lange bevor Andreas Kümmert berühmt wurde und die Freundschaft hält heute noch an. Auch aus diesem Grund war der gemeinsame Auftritt ein besonderer Moment, der vielen eine Gänsehaut bescherte.

Neben den musikalischen Höhepunkten, war die Eröffnungsfeier auch sonst ein voller Erfolg. Mit Tomaten-Bruschetta, Melone mit Schinken, Obstsalat und vielem mehr wurden zur Feier des Tages allerlei kulinarische Köstlichkeiten aufgetischt. Nachdem mehr als zwei Jahre lang von Heidingsfeld aus Pausenbrote für Würzburgs Schulkinder geschmiert und ausgefahren wurden, kann diese Aufgabe ab sofort im neu renovierten Gebäude in der Josef-Schneider-Straße 1 erledigt werden. Ein erster Rundgang durch die neue Küche überzeugte: Moderne Kücheninseln, helle Fließen und schön gestrichene Wände wirken sehr einladend. Das war es auch, was der Vorsitzenden der Würzburger Kindertafel, Ute Kremen, wichtig war: „Alle, die hier Brote schmieren und ausfahren arbeiten ehrenamtlich. Da ist es mir wichtig, dass sie sich in den Räumlichkeiten wohl fühlen.“

Nach einigen Reden und der Segnung der Räume durch die Grombühler Geistlichen, sorgte MOSAIK feat. Steffi List mit eigenen Songs von der neuen CD und verschiedenen Cover-Versionen für einen schönen Ausklang der Feierlichkeiten.

Ein Bericht von Mareike Matz

Barrierefrei auftreten

Arbeitsgemeinschaft Selbst Aktiv spendet tragbare Rollstuhlrampe an die Band Mosaik

Würzburg (pm)   „Seit ich Mosaik in Schweinfurt bei einer Veranstaltung gehört habe, bin ich begeistert von den Jungs und Mädels“, verriet Sibylle Brandt, Landesvorsitzende Bayern und stellvertretende Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Selbst Aktiv. Sie fügte hinzu: „Als ich merkte, wie schwierig es für Christian Schmitt war, mit seinem Rollstuhl auf die Bühne zu gelangen, dachte ich: Das müssen wir sofort ändern!“ Gesagt getan – wenige Wochen später organisierte Sibylle Brandt eine tragbare Rollstuhlrampe und schenkte sie der Band.

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Die Rampe ist leicht, handlich und sehr belastbar. Das freute vor allem Sänger Christian Schmitt: „Bisher musste ich immer mit einem normalen Rollstuhl auf die Bühne. Zum einen, weil die üblichen Rampen meinen Elektrorollstuhl nicht aushalten. Zum anderen, weil manche Bühnen gar keine Rampen haben und mich dann jemand auf die Bühne heben musste. Mit der neuen Rampe kann ich endlich selbstständig auf die Bühne fahren. Das ist ein tolles Gefühl.“

Selbstständig leben und handeln können, egal ob Handicap oder nicht: Das ist es auch, was die Arbeitsgemeinschaft der SPD – Selbst Aktiv – sich auf die Fahnen geschrieben hat. Unter dem Motto „Nichts ohne uns über uns“ arbeiten Menschen mit Behinderung seit 2002 an dem Ziel, die Teilhabe von Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung als Spezialisten in eigener Sache auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu verbessern. Dazu gehört auch Entscheidungen auf Bundes-, aber vor allem auf Landesebene kritisch und konstruktiv zu begleiten.

Ihre Begeisterung für die Band Mosaik kam bei Sibylle Brandt nicht von ungefähr: „Ich bin größtenteils blind und nehme mein Umfeld deshalb ganz anders wahr. Als Mosaik anfing zu spielen, wurde ich richtig in ihren Bann gezogen. Ich konnte gar nicht anders als zuzuhören und alles um mich rum zu vergessen. Die Leidenschaft mit der die jungen Künstler da am Werk sind, ist einfach überwältigend.“ Bei der Band Mosaik handelt es sich um eine Inklusionsband, also eine Band bestehend aus Musikern mit und ohne Behinderung. Vor drei Jahren veranstaltete die Mainfränkische Werkstätten GmbH ein Casting unter dem Motto „Mainfränkische Werkstätten sucht den Superstar“. Aus dieser Idee entstand letztlich, mit Unterstützung von Musikerin Steffi List, die Band Mosaik. Für Sibylle Brandt ist die Truppe etwas ganz besonderes: „Es gibt bereits einige Inklusionsprojekte im Bereich Sport, aber im kulturellen Bereich gibt es noch sehr wenig. Ich finde es toll, dass hier mit positivem Beispiel voran gegangen wird.“

Mit der neuen Rollstuhlrampe steht nun den nächsten Auftritten nichts mehr im Wege. Am 22.03. ist Mosaik wieder auf der Nacht der Toleranz in Wiesentheid vertreten und am 29.03. auf der Nacht der Toleranz in Würzburg. Weitere Tourdaten und Informationen zur Band finden Sie unter http://mosaik.mfwsds.de/. Informationen zur  Arbeitsgemeinschaft Selbst Aktiv finden Sie unter: http://www.selbstaktiv.de/.

Artikel und Fotos von Mareike Matz

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Eine Band mit Herz und Seele

Inklusionsband Mosaik feat. Steffi List

Würzburg (pm)

_DSC2527Über ein Jahr ist es nun her, dass Steffi List vor ihnen stand und sagte: hey, ich habe einen Song für euch geschrieben – jetzt kann es richtig losgehen, erinnert sich Antje Arlt an die Geburtsstunde der Inklusionsband Mosaik. Es war ihr Geburtstag und gleichzeitig auch der Start einer besonderen Erfolgsgeschichte.

2010 veranstalteten die Mainfränkischen Werkstätten in Zusammenarbeit mit der Profimusikerin Steffi List eine Castingshow mit dem Titel ‚Mainfränkische Werkstätten sucht den Superstar‘. „Dabei wurde uns erst einmal bewusst, wie viele tolle Musiker wir eigentlich in den Werkstätten haben“, erklärt Peter Estenfelder, Mitglied der Band und der damaligen Jury. Zehn Personen schafften es in das Finale der Show und begeisterten die Zuhörer mit ihren besonderen Talenten. Bereits am selben Abend stand für Christian Schmitt, Jeanette Schuler, Fredy Calloway, Bruce Gardner und Matthias Schammberger fest: Wir wollen weiter zusammen Musik machen!

steffi_friendsGemeinsam mit Steffi List wurde aus dem Wunsch Realität. Der erste Auftritt auf der Nacht der Toleranz in Grafenrheinfeld 2011 war ein voller Erfolg, auf den viele weitere folgten. Mittlerweile sind die Musikerinnen und Musiker zunehmend sicher auf der Bühne und begeistern einen Saal mit 100 Leuten genauso wie einen mit über 1000 Personen. Das weiß auch das Publikum zu schätzen. Täglich erreichen die Band neue Anfragen für Konzerte. Was die Mitglieder der Band antreibt weiter Musik zu machen? „Ich fühle mich einfach gut, wenn ich singe“, sagt Christian Schmitt und sein Bandkollege Bruce Gardner ergänzt: „Außerdem verbindet Musik und macht aus uns allen eine große Gemeinschaft.“

Eine Gemeinschaft: das sind sie wirklich. Und das trotz unterschiedlichster Charaktere. Vom Rock- und Heavy Metal-Liebhaber, bis hin zu den überzeugten Volksmusik und Klassik Hörern ist in dieser Band alles vertreten. Auch aus diesem Grund ist ihr Name Programm: Mosaik. Aus vielen unterschiedlichen Personen wird eine Band, die die Zuhörer jedes Mal aus den Stühlen hebt.

_DSC2517Steffi List, die die Band von Anfang an begleitet hat, ist stolz auf die Musiker: „Es ist richtig cool zu sehen, dass man aus allen Menschen egal ob Handicap oder nicht total viel rausholen kann. Es macht Spaß zuzuschauen wie sie von Mal zu Mal besser werden und mit wie viel Herz und Seele sie singen. Ich bin einfach nur stolz auf sie und freue mich schon auf die nächsten Auftritte.“

Infos zur Band und den nächsten Auftritten finden Sie unter: www.mosaik.mfwsds.de oder besuchen Sie unsere Facebook Seite unter: www.facebook.com/mosaik.feat.steffi.list.

Artikel von Mareike Matz

Nacht der Toleranz März 2013

WIESENTHEID
500 Zuschauer bei der Nacht der Toleranz
Steigerwaldhalle in Wiesentheid

Foto: Silvia Gralla

Foto: Silvia Gralla

Rund 500 Zuschauer wollten sich die Mischung aus Musik, Artistik, Tanz, Show und Travestie nicht entgehen lassen.

Ein Artist hangelt sich einen Mast hoch, ein Jongleur-Pärchen tanzt regelrecht mit sich und den Bällen über die Bühne, ein Männerballett zeigt seinen mit dem bayerischen Meistertitel gekrönten Tanz, Schlagersänger Michael Fischer rockt den Saal, Steffi List und ihre Gruppe Mosaik erobern im Sturm die Herzen ihrer Zuhörer – die „Nacht der Toleranz“ in der Steigerwaldhalle Wiesentheid bot alles, was zu einem Varietéprogramm gehört.
500 Zuschauer in der proppenvollen Halle waren nicht einfach nur begeistert, sondern feierten die Darbietungen auf der Bühne teilweise sehr frenetisch. Allein schon die ständig wechselnde Bekleidung von Moderator(in) Elke Winter war ein Hingucker. Mal schrill-übertrieben, dann aufreizend in dunkelrot – eine Augenweide für alle Fans der Transvestiten-Szene. Ihr zur Seite stand Gastgeber(in) Mechthild Lavette (franz., übersetzt: Waschlappen, Schlappschwanz). Wortwitz, Zoten und schlüpfrige Witze kennzeichneten den Auftritt der Moderator(inn)en.

Die heimlichen Stars des Abends aber sind Steffi List und ihre Band Mosaik, in der Menschen mit Handicaps singen. Zunächst den selbstkomponierten Song „Lass uns Brücken bauen“, in dem sie Mauern einreißen, neue Wege finden und alle Menschen auf eine Stufe stellen. Christian, der im Rollstuhl sitzt, singt gemeinsam mit dem Rapper der Band „Nessaja“ von Peter Maffay – und bekommt an diesem Abend von seiner Band einen Traum erfüllt.
Eigentlich würde er gern mal mit Peter Maffay gemeinsam auf der Bühne singen. Das, so Steffi List, hat nicht ganz geklappt. Aber der Maffay-Fan darf beim Soundcheck vor dem Maffay-Auftritt an der Würzburger Residenz Ehrengast sein und trifft den Sänger Peter Maffay hinter der Bühne. Gut, dass Christian bei seinem Jubelschrei kein Mikrofon in der Hand hatte. Sonst hätten Passanten außerhalb der Steigerwaldhalle eine Explosion vermutet und die Feuerwehr alarmiert.

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Metadaten

Kameratyp NIKON D5100
Blende F 7.1
Brennweite 50 mm
Belichtungszeit 1/60 Sek.
Datum/Zeit 1364068867

„Lieber Bühne als Büro“, sagt Steffi List

Steffi List2007 sang die Geldersheimerin bei Stefan Raabs Casting-Show. Heute spielt dieSteffi List hat geschafft, was nicht vielen Künstlern gelingt – die Sängerin und Komponistin lebt von der Musik. Mit daran schuld ist Stefan Raab, der Show-Titan von ProSieben.

Vor beinahe fünf Jahren hat List in seiner Casting-Show „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“ den dritten Platz gemacht und damit deutschlandweite Bekanntheit erlangt. Davon profitiert die 37-Jährige bis heute – auch wenn der ganz große Durchbruch ausgeblieben ist.

Steffi List liebt einfach die Musik und die Show auf der Bühne. Ihr Erfolgsrezept ist, dass sie keine Berührungsängste mit Festzelten und Möbelhauseröffnungen hat. Sie findet nichts Schlechtes daran, mit ihrer Coverband den Menschen eine Freude zu machen. Immer noch als Notargehilfin zu arbeiten, wie sie es einmal gelernt hat, das wäre der Horror. So lange es mit Musik zu tun hat, ist es gut.

„Ich würde jedem Künstler raten, bei einer Castingshow mitzumachen – einfach um Bekanntheit zu erlangen.“Steffi List

Sie singt in der Coverband, tritt als Unplugged-Trio auf, und macht ihr eigenes Ding. Drei Alben mit Musik aus ihrer Feder hat sie schon veröffentlicht. In der Schweinfurter Szene ist sie durch allerhand Band-Mitgliedschaften seit Jahren ein Begriff. Etwa 100 Konzerte spielt sie im Jahr. Und das alles läuft ohne große Plattenfirma, ohne Riesen-Vertrieb im Rücken, ohne Werbepower.

Ein bisschen anders hatte sie sich das nach dem Erfolg bei Stefan Raab schon erhofft. „Ich dachte, nach der Show kommt was“, sagt sie, „aber keiner der Zweit- bis Viertplatzierten ist je von einer Plattenfirma angesprochen worden.“ Fast ein Jahr nach dem TV-Finale hätte sie sich gedacht, „irgendwas musst du machen“. Sie wollte endlich mit eigenen Songs loslegen.

Bei Hemul Records in Maßbach (Lkr. Bad Kissingen) produzierte sie schließlich das erste eigene Album, damals noch auf Englisch. Mittlerweile singt Steffi List auf Deutsch. „Viele haben mir dazu geraten“, sagt sie. Ein bisschen ungewohnt ist das noch, eine Herausforderung. List findet: „Die Schwelle zum Schlager ist nicht hoch.“

Trotz, dass aus List bislang kein Superstar geworden ist: Die Teilnahme an „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“ bereut sie überhaupt nicht. „Ich würde jedem Künstler raten, bei einer Castingshow mitzumachen – einfach um Bekanntheit zu erlangen.“ Bei Raab habe sie sich immer fair behandelt gefühlt. Aber natürlich müsse man auch mit dem Absturz nach dem Finale rechnen. Und, mit Blick auf viele Casting-Formate, meint sie: Wenn man gewinnt, müsse man das Spiel dann auch mitspielen.

Das muss List heute nicht. Die Texte zu ihrer Musik stammen zumeist von ihrer Freundin Julia Derleder. Dass sie lesbisch ist, daraus macht sie weder ein Geheimnis, noch ein großes Thema. Ihre häufigen Auftritte bei „Frauen-Partys“ oder beim Christopher Street Day erklärt sie nicht mit ihrer Homosexualität, sondern damit, „dass die beim CSD gerne Leute aus dem Fernsehen nehmen“.

„Keiner der Zweit- bis Viertplatzierten ist je von einer Plattenfirma angesprochen worden.“Steffi List

List sagt entspannt: „Ich bin keine Aktivistin.“Wenn es allerdings um behinderte Menschen oder benachteiligte Kinder geht, wird List doch zur Aktivistin. Sie engagiert sich für die Schweinfurter Kindertafel. Zusammen mit Behinderten aus den Mainfränkischen Werkstätten hat sie die Band „Mosaik“. Entstanden ist das ehrenamtliche Projekt aus einem Wettbewerb der Behinderten-Organisation: MFWSDS – Mainfränkische Werkstätten sucht den Superstar. List war Mitglied der Jury, quasi ein netter Dieter Bohlen.

„Das hat mich total berührt“, sagt die Geldersheimerin. Nach dem Finale von MFWSDS entstand „Mosaik“. Die Band tritt bei Veranstaltungen der Einrichtungen, aber zum Beispiel auch bei der „Nacht der Toleranz“ in Grafenrheinfeld auf. Die Songauswahl ist bei „Mosaik“ demokratisch – für die Band opfert der Fan der Metal-Band Korn nicht nur seine Freizeit, sonders singt sogar mal was von Xavier Naidoo.

Quelle: MainPost, Nike Bodenbach

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